Der siebte Bauschheimer Weihnachtsmarkt der Vereine stand im Zeichen des Bürgerhauses. Großes Interesse fand die vom Verein „Für Bauschheim e.V." initiierte Paten-Aktion für das Bürgerhaus, das der Verein in diesem Herbst von der Stadt übernommen hat.
Von wegen „verflixtes siebtes Jahr“: Der Bauschheimer Weihnachtsmarkt der Vereine auf dem Kerweplatz in der Backesgasse begeisterte auch bei seiner diesjährigen Auflage die Gäste aus dem Stadtteil, aus ganz Rüsselsheim und aus den umliegenden Gemeinden.
Ein Leitmotiv der Veranstaltung war die Zukunft des Bürgerhauses. Vor wenigen Wochen hatte der Verein „Für Bauschheim“ die Immobilie von der Stadt übernommen, seither wird das Haus renoviert und fit gemacht für die kommenden Jahre. Auf dem Weihnachtsmarkt konnten sich die Gäste erstmals als Paten für die „gute Stube“ des Stadtteils verpflichten: Wer jährlich mindestens zwölf Euro für den Betrieb des Gebäudes stiftet, wird in die Liste der Paten aufgenommen. Die Resonanz auf das Angebot am Stand von „Für Bauschheim e.V.“ sei bereits am Samstag sehr gut gewesen, sagte der Vorsitzende des Vereins, Wolfgang Jung, in einem ersten Resümee.
„Die bewegte Geschichte rund um das Bürgerhaus war für Sie 2014 eines der großen Themen“, bekräftigte auch Oberbürgermeister Patrick Burghardt bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes, nachdem er gemeinsam mit Wolfgang Jung die Beleuchtung des Festplatzes eingeschaltet hatte. Im kommenden Jahr würden die Schließung des Real-Marktes für den Umbau zum Globus-Standort und die Errichtung eines Wohnheims für Flüchtlinge zu den wichtigen Bauschheimer Themen gehören, sagte der Verwaltungschef. „Und über das Neubaugebiet werden wir 2015 auch intensiv sprechen“. Ortsvorsteher Werner Stahl nannte als weiteres wichtiges Thema für den Stadtteil die Eröffnung des Kinder- und Jugendhauses.
Schon zur offiziellen Eröffnung des Marktes am Samstag um 16.30 Uhr herrschte auf dem Kerweplatz Hochbetrieb. Die Mischung aus einem bunten Programm auf der überdachten Bühne und den zahlreichen Ständen der teilnehmenden Vereine erwies sich auch bei der siebten Auflage des Marktes als Erfolgsrezept. Bei den Ständen wechselten sich kulinarische Angebote vom Kinderpunsch über Brände aus Bauschheimer Obst bis zum deftigen Imbiss und die Geschenkartikel des Kreativmarktes ab. Auch der neue „Bauschheimer Kalender“ wurde beim Weihnachtsmarkt verkauft, während nebenan Schautafeln mit historischen Fotografien schon die Neugier auf das nächste lokalhistorische Projekt mit Bildervortrag und Kalender zum Thema „1960er-Jahre“ machten.
Neben dem Verein „Für Bauschheim e.V.“ engagierten sich beim Weihnachtsmarkt der Angelsportverein, die Bauschheimer Narrenzunft, die Freiwillige Feuerwehr mit ihren Abteilungen, die Landfrauen, der Obst- und Gartenbauverein, der Ski-Club, das Verein „Lesen in Bauschheim“, mehrere Abteilungen der Sport- und Kulturgemeinde sowie der Förderverein der Handballer, Auszeit, Kerweborsch, Gospelchor und die beiden Kirchengemeinden.
Zudem traten auf der Bühne unter anderem die Kinder der Otto-Hahn-Grundschule, Tanzgruppe der Bezirks-Landfrauen, die Band „Steel Unplugged“, die Rüsselsheimer Disaster-Dancers auf.
Der Besuch des Nikolaus – eingebettet in eine Weihnachtsgeschichte – war vor allem für die kleineren Besucher ein Höhepunkt beider Abende. Insgesamt trugen wohl mehrere Hundert Menschen am Wochenende zum Gelingen der Veranstaltung bei. Der große Andrang der Besucher auf dem Weihnachtsmarkt war der beste Beweis dafür, dass der Stadtteil seine Identität aktiv lebt. Das unterstreicht auch die wachsende Mitgliederzahl des Vereins „Für Bauschheim“, sagte Wolfgang Jung: Wohl auch durch die Aktivitäten rund um das Bürgerhaus fand der Verein im vergangenen Jahr starken Zulauf mit 76 neuen Mitgliedern. Derzeit liegt die Mitgliederzahl bei 273. Einen intensiven Austausch gab es auch 2014 wieder zwischen dem eigentlichen Programm des Weihnachtsmarktes und den Angeboten der evangelischen Kirche: Um 16 Uhr wurde vor dem Gotteshaus der große Adventskranz entzündet, zudem war an beiden Tagen die Krippen-Ausstellung in der Kirche zu sehen. Der ökumenische Gottesdienst am Sonntagmorgen auf dem Kerweplatz war wieder ein Höhepunkt des Bauschheimer Weihnachtsmarktes.