Vom Stadtteil war noch keine Rede, als die Fotos entstanden, die der Bauschheimer Kalender zeigt: Für seine siebte Edition wurden vor allem Fotografien aus den fünfziger Jahren ausgewählt. Verkauft wird der Kalender auf dem Weihnachtsmarkt und ab sofort in der Raiffeisen-Niederlassung.

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Kalt waren die Winter in den fünfziger Jahren. Das zeigt schon das erste Blatt des neuen Bauschheimer Kalenders, auf dem der zugefrorene Rhein bei Ginsheim zu sehen ist. Das Naturschauspiel zog auch die Bürger des damals noch nicht nach Rüsselsheim eingemeindeten Nachbardorfes Bauschheim an, die ihren Besuch auf dem Eis mit einem schwarz-weißen Foto dokumentierten.


Bilderwelt des Aufbruchs
Es sind Bilder des Wirtschaftswunders auf dem Dorf, die Carola Holzer, Horst Guthmann, Wolfgang Jung und Dieter Körner für den Bauschheimer Kalender 2015 ausgesucht und je nach Monat zu thematischen Blöcken zusammengeführt haben: Keine Goldenen Fünfziger zwar, aber eine Bilderwelt des Aufbruchs, der Zuversicht, des Neuanfangs nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Gefeiert wurde damals wie heute (Fastnacht, Kerb, Sportfeste, Erntedank, Weihnachten). Und gebaut wurde in den fünfziger Jahren: Nicht nur Wohnhäuser, sondern auch die neue katholische Kirche, die im Kalender gleich mit drei Fotos vertreten ist.

Der Kalender des Vereins ist schon zu einem Klassiker im Stadtteil geworden.
Alles hat mit dem ersten Bilderbogen zum Jahreslauf 2009 angefangen, der seinerzeit historische Straßenansichten mit den heutigen Perspektiven der gleichen Häuserfronten verglich. Darauf folgten die Themen Gastwirtschaften (2010), Bauschheimer Gewerbe (2011), Landwirtschaft und Kirche (2012), Bürgerhaus (2013), Schulgeschichte (2014) und nun schließlich die fünfziger Jahre (2015).

500 Exemplare beträgt die Auflage des aktuellen Kalenders, der wieder von Thorsten Stolz gestaltet worden ist. Der Verkauf der reich bebilderten Drucksache für jeweils zwölf Euro hat bereits begonnen, zu bekommen ist er in der Raiffeisen-Warengenossenschaft des Stadtteils. Aber natürlich spielt der Kalender auch beim Bauschheimer Weihnachtsmarkt am ersten Advents-Wochenende auf dem Kerweplatz in der Backesgasse eine Hauptrolle.
Dort wird dann nicht nur der neue Kalender präsentiert, sondern das Autorenteam gibt mit einer kleinen Ausstellung historischer Fotografien auch schon einen Vorgeschmack auf den Kalender des Jahres 2016. Diese Stellwände mit Ansichten aus der Geschichte des Stadtteils haben sich bewährt, um die Bauschheimer Bürger für das jeweilige Thema einzustimmen und weitere Fotomotive für das Archiv des Vereins zu bekommen.
Nach dem Kalender ist vor dem Kalender

Diesmal werden sich die Bilder um die sechziger Jahre in Bauschheim drehen. Dieses Jahrzehnt ist dann auch das Thema des großen Lichtbildervortrags im Bürgerhaus zu Pfingsten. Auch an der Auswahl für den nächsten Kalender wird derweil schon gearbeitet – denn nach dem Kalender ist für den Bauschheimer Verein vor dem Kalender.
Eine pointierte Auswahl zu treffen, ist gar nicht so leicht. Denn schon heute umfasst der Bestand des digitalisierten Bildarchivs von „Für Bauschheim“ rund 3000 Fotos. Davon stammen nach Schätzungen der Kalendermacher einige Hundert Stück aus den 1960er-Jahren. Dennoch freut sich das Team über weitere Motive, die diesen fotohistorischen Schatz ergänzen – insbesondere dann, wenn auch die Zusammenhänge und die auf dem Bild gezeigten Personen bekannt sind. Wer ein solches Foto aus den sechziger Jahren zum Kalenderprojekt beitragen will, kann sich mit Horst Guthmann unter der Telefonnummer 06142/71418 (tagsüber) in Verbindung setzen.

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