Eine eigene Sparte für das Bürgerhaus
Für Bauschheim – Nach Übernahme der Gut Stubb verteilt der Verein die Aufgaben – Erste Soli-Euro bei Nachkerb


Seit dem 1. Oktober hat der Verein „Für Bauschheim e.V.“ das Sagen im Bürgerhaus. Zunächst als Pächter, nach Unterzeichnung der Verträge dann auch als Eigentümer. Eine Woche nach der Übernahme hat das ECHO bei „Für Bauschheim“-Vorsitzendem Wolfgang Jung nachgefragt, was für die Bauschemer Gut Stubb in den nächsten Wochen ansteht.
Seit dem 1. Oktober ist der Verein „Für Bauschheim“ offizieller Pächter des Bürgerhauses. Die Übergabe vom Vorgänger, der Firma „Stolz Service“, ist bereits vollzogen. Nun gibt es auch eine neue Währung in Bauschheim, den Bürgerhauseuro, der bei künftigen Veranstaltungen auf den Eintrittspreis aufgeschlagen wird.


Frohe Kunde bei Kerberöffnung

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Bereits beim Bieranstich zur Bauschheimer Kerb konnte Wolfgang Jung, der Vorsitzende des Vereins „Für Bauschheim e.V.“, diese frohe Kunde vermelden. Denn zunächst wird der Verein als Pächter des vom Abriss bedrohten und sanierungsbedürftigen Bürgerhauses agieren, bis in den nächsten Wochen die formal juristischen Wege begangen sind und das Haus vertraglich Eigentum des Vereins wird.


Die erste Veranstaltung, die der Verein selbst trug, war das Nachkerbe Oktoberfest am Samstag. Wegen der Übernahme am 1. Oktober blieb „Für Bauschheim e.V.“ zu wenig Zeit, die Bewirtung selbst in die Hand zu nehmen. Und so sprang der Bauschheimer Gastronom Michael „Späcki“ Späck ein. „Das lief sehr gut, alles war da, was zu einem Oktoberfest gehört, Festbier, bayrische Schmankerln“, lobt Jung, der an dem Abend auch OB Patrick Burghardt begrüßte, der ihm gegenüber augenzwinkernd betont habe, dass er nun erstmals nicht mehr der Hausherr sei. Entsprechend dürfte auch der OB zum Eintrittspreis von sechs Euro einen zusätzlichen Euro bezahlt haben, der als Solidaritätszuschlag für das Bürgerhaus gilt. „Gleichsam eine Art neuer Währung in Bauschheim“, so Jung. Künftig kann jeder Verein und jede Privatperson das Bürgerhaus anmieten, ist jedoch vertraglich dazu verpflichtet, einen Bürgerhauseuro einzunehmen. Das Geld wir dem Verein „Für Bauschheim“ zugestellt, da die Einnahmen für laufende Betriebskosten und Sanierungsarbeiten genutzt werden sollen. 250 Besucher am Samstag bedeuteten noch einmal so viele Bürgerhaus-Euro. Jung zeigte sich im ECHO-Gespräch erneut begeistert von der Kooperationsbereitschaft der Stadt. Sobald die Verträge unterschrieben sind, könnten die baulichen Maßnahmen beginnen. Jung betonte, die Verhandlungen seien abgeschlossen. Man sei sich „in allen Punkten einig geworden“, allein die notariellen Formalien müssten noch abgearbeitet werden.


Es galt, viele Stationen im vergangenen Jahr zu nehmen. Von Hürden will Jung aber nicht sprechen. Unter der Federführung von „Für Bauschheim e.V.“ haben verschiedene Bauschheimer Vereine, darunter die SKG Chöre, die BNZ und die Landfrauen ein Konzept für die Nutzung des Bürgerhauses erarbeitet, das einstimmig bei einer Sitzung angenommen wurde. „Hier wird nicht nur gemeckert und gefordert, sondern auch angepackt“, umschreibt Jung nicht ohne Stolz die typisch bauschheimerische Mentalität. Die bisher das Bürgerhaus nutzenden Vereine behalten ihre Räumlichkeiten und zahlen dafür einen Unkostenbeitrag an „Für Bauschheim e.V.“.
Künftig sei nun erst recht Engagement von Vereinen und Bürgern gefragt. Denn jetzt gehe die Arbeit erst richtig los.

„Weitere Helfer willkommen“
Am kommenden Dienstag (14.) wird „Für Bauschheim“ bei einer Mitgliederversammlung ab 20 Uhr im Bürgerhaus die neue Vereinssparte „Bürgerhaus“ gründen. Dann sollen Aufgaben wie Hausmanagement, Technik, Hauswart, Buchungsabwicklung oder Öffentlichkeitsarbeit mit Interessierten besetzt werden. Entsprechend seien „weitere Helfer über die Vereinsgrenzen hinweg“ bei der Versammlung gerne gesehen. Das Engagement für das Bürgerhaus habe „Für Bauschheim“ schon jetzt einen enormen Mitgliederzuwachs beschert, freut sich Jung. Inzwischen liege der Mitgliederstand bei 240. Mit dem Jahresbeitrag von 24 Euro trage jedes Mitglied automatisch seinen Teil zum Erhalt und Betrieb des Bürgerhauses bei. Über Jahre sei auch die Zusammenarbeit der Vereinsstrukturen gewachsen. Und in Sachen Unterstützung erklärt Jung: „Da mache ich mir keine Sorgen.“ Zum Lohn gibt es den eigenen Veranstaltungsort und bei Veranstaltungen kann jeder Verein selbst die Bewirtung übernehmen und so seine Kasse aufbessern. Dabei seien auch Kooperationen und wechselseitige Unterstützungen denkbar. Ein Gastronom für das Bürgerhaus ist für die nächsten Jahre nicht geplant. Ziel sei es, so Jung, künftig mehr Kultur nach Bauschheim zu bringen und den Ortsteil so attraktiver zu machen. Hierzu soll es auch Gespräche mit dem Eigenbetrieb Kultur 123 geben.

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