Seit 50 Jahren besteht das Bauschheimer Bürgerhaus, mit einem großen Festwochenende feierte der Stadtteil das Jubiläum.
Attraktion des Programms war am Samstagabend der Auftritt des Kabarettisten Peter Beck, der als meckernder Hausmeister Begge Peder das Zwerchfell von rund 250 Gästen im voll besetzten Bürgerhaus-Saal strapazierte.
Am Sonntag gab es beim Familientag der Vereine weitere Höhepunkte. Gesangsgruppen der SKG Bauschheim trugen ebenso zum Gelingen bei wie Tanzgruppen der Bauschheimer Narrenzunft. Auch die Tischtennisspieler warben für ihren Sport, die Landfrauen präsentierten Volkstänze. Die evangelische Kirchengemeinde Bauschheim beeindruckte mit dem Musical „Josef – ein echt cooler Träumer“.
Bereits am Samstagnachmittag eröffneten die Drittklässler der Otto-Hahn-Schule das Fest. Die Klassenlehrerinnen Nicole Hillbrink (3a), Karin Lange (3b) Nicole Wann (3c) und die Fachlehrerin für Musik, Veronika Killewald-Aussenhof, hatten die Lieder einstudiert. Die 45 Schüler sangen ein Lied über Quadratzahlen. Beifall gab es zudem für ein Lied über das Alphabet, den Refrain „Das ist das Lied, das jeder kennt, die ABC-Band“ summten viele Eltern mit. Danach zeigte Zauberer Zinnobro aus Wiesbaden Kunststücke. Die Kinder wurden einbezogen. Sie sangen beim Lied „Wir sind die Piraten“ mit. Schließlich kochten die Schüler Bonbons. Als der Topf erhitzt wurde, löschte Zinnobro die Flammen schnell.
Pionier im Kreis
Am Abend folgte ein Rückblick auf die Geschichte des Bürgerhauses. Da Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU) verhindert war, erinnerten die Bauschheimer selbst an ihre Historie. Der heutige Bürgerhaus-Pächter Kurt Stolz betonte, dass in Bauschheim das erste Dorfgemeinschaftshaus im Kreis Groß-Gerau stand. Die Schulen nutzten das Haus für den Sportunterricht.
Stolz erinnerte auch an diverse Pächter in der Gastronomie. Die seit 1999 im Bürgerhaus tätige Pächterfamilie Stolz sei beeindruckt, was in den Vormonaten geleistet wurde: „Politik und Vereine haben an einem Strang gezogen und das Bürgerhaus schön gestaltet.“ Wolfgang Jung vom Verein für Bauschheim betonte, dass das Bürgerhaus ein „Lifting“ nötig hatte: „Das Haus wurde umfangreich modernisiert. Wir haben gemalt, gestrichen und gehobelt.“
Auch Ortsvorsteher Werner Stahl (CDU) lobte das Engagement der Bauschheimer. Fleißige Bürger hätten die Wände gestrichen und den Sockel erneuert. Das Ziel wurde erreicht: „Wir wollten zeigen, wie wertvoll das Bürgerhaus für Bauschheim ist.“ Und Stahl freute sich, dass es zum Jubiläum viele Spenden für weitere Renovierungen gab.
Falsche Zähne, Hornbrille und Kittel
Beim Programm des Kabarettisten Peter Beck, der nach 15 Jahren erst zum zweiten Mal in Bauschheim auftrat, gab es eine Überraschung, denn dieser erschien zunächst ohne Verkleidung. Doch dann verwandelte er sich mit falschen Zähnen, Hornbrille und Kittel in den nörgelnden Hausmeister Begge Peder und bot eine Auswahl seines Programms der vergangenen 15 Jahre. Der Spießer regte sich in hessischem Dialekt über die „50 Jahre alten Vorhänge im Bürgerhaus“ auf. Auch über seine Schwiegermutter spottete er: „Sie erfindet Fremdwörter, die gibt es nicht, aber jeder versteht sie.“
Und auch über Freund Uwe, der teure Autos fährt, mokierte sich der Hausmeister. Der Bericht über eine Flugreise sorgte ebenfalls für Gelächter. Der Hausmeister ist politisch nicht korrekt und tituliert Stewardessen als „Saftschubsen“, doch fällt er nicht durch derben Humor gegen Minderheiten auf.
Die Gäste amüsierten sich ebenfalls über eine Dienstfahrt des Hausmeisters nach Rüdesheim: Die Erlebnisse mit dem Bürgermeister und Chefsekretärin Lore Ley brachten den Saal ebenso zum Kochen wie die Probleme beim Kauf einer neuen Hose. Und Witze über die Kohlsuppen-Diät sowie über Missgeschicke in der Sauna waren ein amüsantes Finale.
Vielen Dank an alle die das Festwochenende unterstützt haben!!!