Vom "Plugskarrnsche" zum Traktor

Ortsgeschichte: Verein "Für Bauschheim e.V." erzählt mit historischen Fotos von Landwirtschaft und Menschen

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Große Zugkraft hatte der historische Abend über die Landwirtschaft in Bauschheim, organisiert vom Verein "Für Bauschheim". Moderator Horst Guthmann spannte den Bogen zurück in Zeiten, als auf den Äckern noch Pferde und Kühe Zugkräfte vor Pflügen entwickelten. Für die moderne Power-Point-Präsentation der alten Fotos dirigierte "Für Bauschheim"-Vorsitzender Wolfgang Jung den Computer.

Der Bezug zur Landwirtschaft ist in Bauschheim bis heute zu spüren. Doch die Jahrzehnte, da bäuerliches Leben und Wirtschaften das Dorf hauptsächlich prägten, sind längst vorbei. Einen Einblick in diese Zeit gab am Montagabend der Verein "Für Bauschheim" im Bürgerhaus mit dem vierten Bildervortrag "mal drüber gebabbelt". Moderator Horst Guthmann präsentierte historische Fotografien zum Thema Landwirtschaft und erinnerte im Gespräch mit Martha Bersch, Herta Mathes und Richard Daum an die Menschen und Geschichten, die in den alten Aufnahmen dokumentiert waren.

Rund 200 Besucher waren zu dem Abend gekommen und verfolgten mit großem Interesse die Präsentation. Backsteinmauern, Fachwerk und hölzerne Scheunenfassaden waren der Hintergrund vieler Bilder. Davor die Bauern und ihre Familien mit stolzen Pferdefuhrwerken und starken Ochsengespannen. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts kamen zunehmend Traktoren auf – von Marken wie Eicher, Hanomag, Ferguson, Porsche und Fendt. Es war die Ära einer ganzheitlichen Landwirtschaft, man gestellte die Äcker mit Getreide, Kartoffeln und Gemüse , hielt Vieh und baute dessen Futter selbst an. Heute gibt es nur noch einen einzigen Betrieb im Stadtteil, der Rinder hält.
Bei der Ordnung der Bilder hatten sich die Organisatoren des Abends dazu entschlossen, nicht chronologisch vorzugehen, sondern die einzelnen Bestände geschlossen zu präsentieren. So gab es immer wieder Serien aus einzelnen Familien, die einen Bogen aus dem frühen 20. Jahrhundert bin in die letzten Jahre schlugen. Dabei zeigten sich nicht nur Biografien der Menschen, sondern auch von Häuserfronten und landwirtschaftlichen Maschinen. So tauchte ein Hanomag-Traktor im Schwarzweißfoto auf, der neu für den Einsatz im Feld gekauft wurde, lange Jahre seinen Dienst im Ackerbau tat, anschließend als Antrieb für eine Beregnungspumpe diente und vor wenigen Jahren im Odenwald eine neue Heimat bei einem Sammler von Oldtimer-Schleppern gefunden hat. Neben den historischen Traktoren und Mähdreschern – Vorläufern der modernen Varianten dieser Spezies – gab es auch reichlich Gerät zu sehen, dass längst aus der Landwirtschaft verschwunden ist. Beispielsweise der Pflugwagen ("Plugskarrnsche") und der mit einem hölzernen Jauchefass ausgestattete Wagen ("Puhlwaache").

Verändert hat sich nicht nur das Aussehen des historischen Ortskerns, sondern auch die Struktur der gesamten Gemarkung. Die Flurbereinigung sorgte nach dem Zweiten Weltkrieg für die Zusammenlegung der kleinteiligen Ackerflächen zu größeren Schlägen. Fotos von der Getreideernte mit der Sense auf kleinen Äckern in dem Gewann "Mauseck" gehörten danach der Vergangenheit an. Die großen Anbauflächen verlangten den Einsatz von schweren Maschinen – so kamen die ersten Mähdrescher nach Bauschheim. Gleichzeitig wurden zahlreiche Höfe aus dem Ort in die Felder verlegt, wodurch man sich mehr Platz zum Wirtschaften versprach.
Die Modernisierung hat sicherlich viele Arbeitsschritte erleichtert. Wie schwer und mühselig die Landwirtschaft in den Jahrzehnten vor der Mechanisierung und Motorisierung war, auch das zeigten einige Fotos. Aber es waren nicht nur Vorteile, die der Einsatz von Technik und Verwaltungsreformen mit sich brachten. So gab es am Montag auch Fotos von Protesten der Landwirte gegen die Trinkwassergewinnung in der Gemarkung, die zu einem Absinken des Grundwasserspiegels und damit zu Dürren auf den Feldern führte.

Bei der Ordnung der Bilder hatten sich die Organisatoren des Abends dazu entschlossen, nicht chronologisch vorzugehen, sondern die einzelnen Bestände geschlossen zu präsentieren. So gab es immer wieder Serien aus einzelnen Familien, die einen Bogen aus dem frühen 20. Jahrhundert bin in die letzten Jahre schlugen. Dabei zeigten sich nicht nur Biografien der Menschen, sondern auch von Häuserfronten und landwirtschaftlichen Maschinen. So tauchte ein Hanomag-Traktor im Schwarzweißfoto auf, der neu für den Einsatz im Feld gekauft wurde, lange Jahre seinen Dienst im Ackerbau tat, anschließend als Antrieb für eine Beregnungspumpe diente und vor wenigen Jahren im Odenwald eine neue Heimat bei einem Sammler von Oldtimer-Schleppern gefunden hat. Neben den historischen Traktoren und Mähdreschern – Vorläufern der modernen Varianten dieser Spezies – gab es auch reichlich Gerät zu sehen, dass längst aus der Landwirtschaft verschwunden ist. Beispielsweise der Pflugwagen ("Plugskarrnsche") und der mit einem hölzernen Jauchefass ausgestattete Wagen ("Puhlwaache").

Verändert hat sich nicht nur das Aussehen des historischen Ortskerns, sondern auch die Struktur der gesamten Gemarkung. Die Flurbereinigung sorgte nach dem Zweiten Weltkrieg für die Zusammenlegung der kleinteiligen Ackerflächen zu größeren Schlägen. Fotos von der Getreideernte mit der Sense auf kleinen Äckern in dem Gewann "Mauseck" gehörten danach der Vergangenheit an. Die großen Anbauflächen verlangten den Einsatz von schweren Maschinen – so kamen die ersten Mähdrescher nach Bauschheim. Gleichzeitig wurden zahlreiche Höfe aus dem Ort in die Felder verlegt, wodurch man sich mehr Platz zum Wirtschaften versprach.
Die Modernisierung hat sicherlich viele Arbeitsschritte erleichtert. Wie schwer und mühselig die Landwirtschaft in den Jahrzehnten vor der Mechanisierung und Motorisierung war, auch das zeigten einige Fotos. Aber es waren nicht nur Vorteile, die der Einsatz von Technik und Verwaltungsreformen mit sich brachten. So gab es am Montag auch Fotos von Protesten der Landwirte gegen die Trinkwassergewinnung in der Gemarkung, die zu einem Absinken des Grundwasserspiegels und damit zu Dürren auf den Feldern führte.

Die Landwirtschaft, das zeigte der Bildvortrag ebenfalls, war auch ein Motor für die Bauschheimer, ihren wirtschaftlichen Aktionsradius über das Dorf und die direkten Nachbargemeinden hinaus zu erweitern.
Denn schon früh fuhren die Bauern zu Wochenmärkten nach Wiesbaden und Mainz. Im Vergleich dazu war der Rüsselsheimer Markt dann fast schon ein Heimspiel. Wie sich Marktstände und ihr Angebot veränderten, das gehörte ebenfalls zu den Geschichten, die von den Fotos im Bürgerhaus erzählt wurden.
Zu einem faszinierenden Jahrmarkt der Bilder wurde der Abend schließlich durch die Seitenaspekte: Sei es der vergnügte Ausflug zu einer Kraftfutterfabrik nach Mannheim mit anschließendem Besuch einer Sektkellerei oder das Gruppenbild vom Mähdrescher-Lehrgang bei Claas in Harsewinkel: Langweilig war das Leben in Bauschheim auch im vergangenen Jahrhundert nicht. Wer sich mit der Geschichte des Stadtteils und den alteingesessenen Familien auskennt, der weiß zu schätzen, dass die Archivare des Vereins "Für Bauschheim" nicht nur historische Fotografien zusammentragen, sondern auch das Wissen zu den dargestellten Szenen erhalten wollen. Deshalb versuche man, mit den Bildern auch die Namen der dargestellten Personen, die lokalen Haus- oder Rufnamen und anderes mehr zu erfassen, erklärte Wolfgang Jung, Vorsitzender von "Für Bauschheim".
In bisher vier Jahren Sammeltätigkeit sei bereits ein großes Archiv entstanden, das viele Facetten der Bauschheimer Geschichte widerspiegele. Der Verein sei jedoch weiterhin auf der Suche nach alten Bildern und den Geschichten, die dahinter stecken, so Jung. Im Winter will der lokalhistorische Verein das Thema Landwirtschaft noch einmal aufgreifen. Dann allerdings im kleineren Rahmen, nämlich bei einem Plauderabend mit Bildvortrag in der Bücherei. Diese Kooperation mit dem Verein "Lesen in Bauschheim" hat bereits Tradition.