Historischer Rundgang in Bauschheim am 26.11.2009
Erste Führung durch Bauschheim bringt unterhaltsames Miteinander aus historischen Fakten.

"Sie haben da noch was vergessen ..." - Einen leichten Stand hatten die beiden Führer Gudrun Senska und Horst Guthmann nicht gerade. Denn zu der vom Verein "Für Bauschheim e.V." und dem SPD-Ortsdistrikt angebotenen Führung zur Bauschheimer Ortsgeschichte fanden sich vor allem Experten ein: Bauschheimer Bürger, die selbst so manches Detail zur Geschichte des bäuerlich geprägten Stadtteils beitrugen. Eine gelungene Premiere war die Führung unter dem Motto "Historie und Histörchen im Ortskern" angesichts der rund 50 Teilnehmer allemal und auch ein guter Vorgeschmack auf ein noch ausstehendes Projekt: Denn wie in der Rüsselsheimer Innenstadt sollen auch die Stadtteile künftig mit Führungsangeboten bedacht werden und Zugezogenen und Eingesessenen die Geschichte des eigenen Lebensumfeldes näher bringen.

 

Dass ein diesbezüglicher Blick lohnt und auch noch eine Menge Unterhaltung bietet, vermittelte schon der wenig formalisierte Rundgang. "Es gibt zwei Kassetten", stellte Bauschheim-Kenner Guthmann die Besucher vor die Wahl, "Eine auf Hochdeutsch und eine auf Bauschemer Platt!" Von der Ortsdiener-Statue ging es los entlang der Brunnenstraße bis zum Brunnen und zu einem regenbedingten Zwischenstopp in die evangelische Kirche. Weitere Stationen des Rundganges waren etwa die Rotensteinstraße, die historische Hochwassermarke und die Backesgasse. Dabei entwickelte sich ein informativ-unterhaltsames Miteinander aus historischen Fakten, die Stadt-Archivarin Gudrun Senska beisteuerte, und Details und Anekdoten, mit denen Horst Guthmann die Ortsgeschichte lebendig machte. Im Falle der Schmiede beispielsweise, an deren Betrieb sich auch einige der Teilnehmer noch erinnern konnten und die mit anderen Betrieben den einstigen Ruf Bauschheims als Zentrum für Landmaschinen in der Region begründete. Vorne dran war Bauschheim auch was die Einführung elektrischer Straßenbeleuchtung betrifft, gab es einen ersten Anschluss an das von Ginsheim aus betriebene Gleichstrom-Netz doch schon um 1910. Natürlich wurden auch die zahlreichen architektonischen Besonderheiten beleuchtet, etwa die barocken Hofreiten, deren große Dichte als sicheres Indiz für damaligen Wohlstand gilt.

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