Das nennt man ein Bilderbuchwetter: Ein stahlblauer Himmel wölbte sich am Samstagnachmittag über Bauschheim, als in Freiheit entlassene Tauben nach oben stiegen und der Musikzug der SKG den traditionellen Kerbemarsch anstimmte. Die Bauschheimer Kerb 2011 war eröffnet. Schönster Altweibersommer bescherte dem beliebten Volksfest einen regelrechten Besucheransturm.
Doch vor dem Feiern war zumindest für den Kerbejahrgang erst einmal Arbeit angesagt: Vor dem Bürgerhaus musste am Samstagmorgen der frisch gefällte Kerbebaum in die Senkrechte gebracht werden. Leicht war den meisten Jungs und Mädels das frühe Aufstehen nicht gefallen, hatten sie doch am Vorabend bei der feucht-fröhlichen Welcome-Party im Bürgerhaus die Nacht zum Tag gemacht.
Am frühen Nachmittag öffneten bereits vor dem offiziellen Startschuss auf dem Kerbeplatz die Schausteller ihre Fahrgeschäfte und die Ortsvereine ihre Stände. Doch zunächst spielte sich das Geschehen auf der abgesperrten Brunnenstraße vor der evangelischen Kirche ab. Immer mehr Bauschheimer fanden sich vor dem Dorfbrunnen ein, wo auch in diesem Jahr Horst Guthmann mit launigen Worten auf die Kerb einstimmte. Und darin hat er Erfahrung: Seit 25 Jahren dichtet er mittlerweile die Kerbesprüche.
Und so war das Geschenk durchaus sinnvoll, das ihm Wolfgang Jung, Vorsitzender des Vereins „Für Bauschheim“, der die Kerb jedes Jahr organisiert, nachträglich zum sechzigsten Geburtstag überreichte. „Auf dass Du auch weiterhin so schöne Kerbesprüche dichtest.“ Mit diesen Worten überreichte er Guthmann einen Block und einen Kugelschreiber.
Sichtlich entspannt tat der noch amtierende Oberbürgermeister Stefan Gieltowski (SPD) seine Pflicht. „Das ist meine zwölfte Eröffnung der Bauschheimer Kerb, und wieder scheint die Sonne“, freute er sich, um sich einen Seitenhieb in Richtung seines CDU-Nachfolgers nicht zu verkneifen. „Ob das auch im nächsten Jahr der Fall sein wird, wird sich erst noch zeigen, lieber Patrick Burghardt.“
Später genossen der amtierende und der künftige OB nach Gieltowskis Fassbieranstich auf dem Kerbeplatz gemeinsam ein frisch gezapftes Bierchen. Dann hatten sie endlich ihren Auftritt: Kerwevadder Alexander Horst waltete seines Amtes, indem er seinen Eröffnungsspruch für 2011 verkündete: „Die Kerweborsch halten hoch die Tradition, zufriedene Gäste und Sonnenschein, das wäre der größte Lohn.“ Danach zog er zusammen mit Kerwemudder Sonia Campisano die von einer Flasche Wein symbolisierte Kerb aus dem Dorfbrunnen. Bevor der gesamte Tross schließlich gen Kerbeplatz zog, entließen die beiden etliche Tauben in die Freiheit. Seit den Terroranschlägen in den USA am 11. September vor zehn Jahren begleitet dieser symbolische Wunsch nach Frieden auch die Kerb in Bauschheim.
Und was auf die Ohren gab es auch: Der Männerchor der SKG stimmte die Kerbebesucher mit Lobeshymnen auf den Wein und auf das Bier auf dreitägige Fete ein, der SKG-Musikzug unterhielt die Besucher am Samstagnachmittag auf der Bühne.
Am Sonntag folgte ein bunter Umzug durch Bauschheims Straßen. Im Schottenkostüm feierten die Bauschheimer Kerweborsch von 1986 ausgelassen ihr Jubiläum. Nach dem Umzug spielte die Band "Summer Wine" auf dem Festplatz. Am Montag fand die traditionelle Karaoke-Show auf der Kerwebühne statt.
Die Vorfreude auf die nächste Kerb ist schon da und es gibt viel zu feiern.....
.... 30 JAHRE KERWEBORSCH IN FOLGE und 300 JAHRE EV. KIRCHE!!!
Das komplette Kerweprogramm ist zu finden hier.
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